Kajak Wochenende Sonderburg + Kegneas Dänemark - Küsten Kajak Camp (Coast Kayak Camp)

Der Wetterbericht versprach Wind und Regen in Norddeutschland. Im südlichen Dänemark sollte es ähnlich sein. Ich hatte zugesagt und wollte der Einladung der Kanu Gemeinschaft Eiderstedt folgen. Nicht lange überlegen - einfach machen. Wenn ich erstmal vor Ort  bin, empfinde ich es anders, als wenn ich zu Hause aus dem Fenster schaut. Doch diesmal traf die Vorhersage genau zu. 


Anfang Juni ist der Neopren-Schorti, der  Trockenanzug und die Handschuhe auf dem Dachboden verstaut. Auf Kegneas blies der Wind gnadenlos und kühlte den Körper sehr schnell aus. Die gelegentlichen Regenschauer gaben den Rest zum frieren. Alle dünnen Sommersachen hatte ich gleich nach der Ankunft übereinander angezogen schottete ich mich so einigermaßen gegen die Naturgewalten ab. 

Bei der Ankunft waren alle von der Kanu Gemeinschaft Tönning schon da. Eine Gruppe stützte sich gleich in die Fluten. Wie sie wohl gegen den Wind vorwärts kommen würden - fragte ich mich. Nun meine Aklimatisierungsphase war noch nicht abgeschlossen, um gleich aufs Wasser zu gehen. 
Wir, Torsten, Hans-Werner und ich, probierten in der Zwischenzeit das dänische Lagerbier. Der Regen war inzwischen weiter gezogen. Ein Gemeinschaftsraum fanden wir auf der Rückseite vom Kiosk. Sehr geräumig, gut eingerichtet, mit Terrasse und Grill. Perfekt für unsere Zwecke! Nur nicht direkt im Wind stehen, dass war die Devise. Der nächste Tag begann genauso, wie der vorherige geendet hatte. Viel Wind (6 Beaufort) und ein Mix aus kurzen Sonnenabschnitten und Regenschauern. 


Die ursprüngliche Planung, die Halbinsel Kegneas zu Umrunden, wurde verworfen. Stattdessen luden wir die Kajaks auf Auto und fuhren an den südlichen Teil von Sonderburg. Dort angekommen wurden die Autos verholt, um am Ziel wieder wegzukommen. Hier hatten wir Windabdeckung durchs Land. 
Am Vortag hatten Jan und Boy-Jens mit ihren neuen Booten schlechte Erfahrungen mit den Skegs gemacht. Diese verklemmten sich leicht bei Berührung mit Sand. Die alt bekannte Maßnahme eines Seekajakfahrers lautet: "Mach ein Bämsel dran". Löcher im Skeg waren schon vorhanden. So lässt sich das im Skegkasten festsitzende Schwert leicht herausziehen. Selbst wenn man schon auf dem Wasser ist - was meistens der Fall ist - kann ein, eine  Mittpaddler*in das Blatt mühelos unter Wasser wieder beweglich machen machen. Besonders bei Seiten- und Rücken-wind ist dieses Teil eine wichtige Sache, um Kurs zu halten. 


Durch Sonderburg  ging es unter der Hochbrücke "Alssundbroen" Bundesstraße 8, die Tondern im Westen Dänemarks mit Nyborg auf der Insel Fyn verbindet. 
Unsere Tour führte uns in einem Bogen in den Augustenborg Fjord. So war es weniger weit mit den Autos zu fahren, als wenn wir eins Strecke gewählt hätten, die nur geradeaus geht. 


Nach unserem Pausenplatz am "Lejrskolen Solhjem" peilten wir vorbei am Flughafen den Kurs NordOst an. Dies war gut so, denn gerade nach dem Start zog eine Regenfront auf. Mit dem Regen kam mehr Wind aus Südwest auf. Achterlicher Wind - Skeg ganz raus. Regen und Wind peitschen uns voran. Die Wellen wurden höher und einige Paddler legten ein paar Surfeinlagen ein. Das machte Spaß mit den Wellen zu spielen. Kann allerdings auch sein, dass die Wellen mit uns machten, was sie wollten 😉. 


Ein paar Unterwasseraufnahmen sind gut gelungen, die ich von der Sandbank vor dem Flughafen Sonderburg gemacht hatte. Die Handhabung mit der ausziehbaren Stange hatte sich als sehr gut herausgestellt. Die Video Schnittsoftware dreht die Videos, da sie alle auf dem Kopf standen. Dies gibt nur unnötige Verrenkungen der Halswirbelsäule und Anzeigen, wegen Verletzungsgefahr beim Anschauen - hahaha. 


Am kleinen Hafen vom Angelverein gibt einen Gemeinschaftsraum. Diesen durften wir zum Umziehen nutzen, denn es regnete unaufhörlich. Boote aufladen, festzurren und zurück nach Kegneas. Auf dem Weg dorthin kauften wir bei "Superbrugsen" Nachschub für den Grill ein.


Am Sonntag morgen schien die Sonne für ein paar Stunden. Nach dem ersten Kaffee im VW Bus machte ich einen Spaziergang am Strand entlang. Was für ein Urlaubsgefühl, als der Wind mir ins Gesicht blies und die Wellen ans Ufer klatschten. Bis zur Steilküste konnte ich noch gehen. Ein Pfad führte nach oben auf das Feld. Unten hätte es mehr Mühe gemacht weiterzugehen, denn große Steine säumen den schmalen Strand. Oben angekommen, war das Feld bis an den Rand bepflanzt worden. Es war kein Weg zu finden. So lief ich Richtung Bauernhof, denn dort musste eine Straße sein - und so war es auch. 
Die Straße führte direkt wieder zurück nach Sonderby. Bevor ich den wunderschönen Ausblick verließ, machte ich noch ein paar Fotos von der schönen Landschaft. Der hellblaue Himmel, die dunkelblaue See und das grüne Land sind wirklich schön anzusehen. Ganz in der Ferne kämpfte ein Segler gegen Wind und Wellen an. 


Der Wind hatte noch mehr zugenommen. Eine Kajaktour vom Campingplatz hatten wir gar nicht erst in Erwägung gezogen. So packten wir alles ein und fuhren zum Hafen von Mommark. Dort angekommen zog wieder ein Regenschauer über uns hinweg. Der Vorschlag besser Kaffee trinken zu gehen wurde von allen sofort angenommen. In netter Runde gab es noch eine Cookie mit Softeis. So haben wir unser schönes Wochenende in Dänemark ausklingen lassen.

Beliebte Posts aus diesem Blog

3. Int. Weserfahrt - Von den Bergen bis ans Meer

Mein Traumboot

30. WESER TIDEN RALLYE mit Vorfahrt