Tag der deutschen Einheit Tour - vom Schaalsee nach Ratzeburg

Tag der Deutschen Einheit Tour SG, Meldeschluss: 01.09., Ort: Schaalsee, Schaalseekanal, Küchensee, Ausrichter: Ratzeburger Kanu Club e.V., Kontakt: Susanne Vega, www.ratzeburgerkc.de

Kurz vor dem Start ist die Vorfreude groß

Einen Tag vorher, am 2. Oktober fuhr ich nach Ratzeburg. Von meinem Wohnort fuhr ich Richtung Osten - einmal quer durch Hamburg - zur Autobahn 24. Das Wetter machte keinen wirklich guten Eindruck bei der Anfahrt. Mehrmals  prasselten Regenschauer auf die Windschutzscheibe. Beim Boot abladen klarte allerdings der Himmel auf. Beste Gelegenheit schnell eine Runde zu drehen. 

Der Himmel klart auf :-)
Das Bootshaus Kanu Verein Ratzeburg 

Auf dem Schild steht geschrieben: Radfahren untersagt!



Mit 72,0 Meter ist der Schaalsee der tiefste See Norddeutschlands.

Schutzgebiet
Das UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee ist ein Schutzgebiet im Westen Mecklenburg-Vorpommerns (Landkreise Nordwestmecklenburg und Ludwigslust-Parchim) an der Grenze zu Schleswig-Holstein. Von 1952 bis 1990 lagen weite Teile der Schaalseelandschaft im Sperrgebiet der innerdeutschen Grenze. Die damit verbundene Zwangsruhe prägte in der Zeit das Gebiet, und die Natur gewann an Raum. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde diese Fläche im Jahr 2000 als Biosphärenreservat ausgewiesen. 

Befahrungsregeln
Die Befahrung des Schaalsees wird durch 2 Landesverordnungen (Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern) sowie durch privatrechtliche Bestimmungen geregelt.
Grundsätzlich ist das Befahren des Schaalsees mit muskelbetriebenen Wasserfahrzeugen aus Naturschutzgründen verboten. In der Landesverordnung Schleswig-Holstein ist jedoch eine Ausnahme vorgesehen, die gestattet den Seebesitzern über ein gewisses Kontingent an Befahrungserlaubnissen zu verfügen. Diese werden in der Regel gegen ein Entgelt ausgestellt.
Auf dieser Grundlage ist es möglich den Schaalsee im schleswig-holsteinischen Teil vom 1.05. bis 15.10. jeden Jahres zu befahren. Allerdings dürfen nur bestimmte Seeteile im schleswigholsteinischen Bereich befahren werden. Zum Ufer ist grundsätzlich ein Abstand von 50 Metern zu wahren. 
Quelle: Landesverordnung Naturschutzgebiet Schaalsee
Auszug: § 6 - Ausnahmen der Landesverordnung NSG Schaalsee: 
Im Einzelfall kann die untere Naturschutzbehörde unter Beachtung der Beschränkungen des § 5 Abs. 1 Nr. 15 kurzzeitige Wanderfahrten von Wassersportlern als Ausnahme von den Verboten dieser Verordnung zulassen, wenn nachhaltige Veränderungen und nachhaltige Störungen nicht zu erwarten sind. 

Der Kanal
Der Schaalseekanal ist etwa 6 km lang und verläuft auf den ersten 3 km nach dem Austritt aus dem Salemer See unter dem Geländeniveau und danach für weitere 3 km als aufgeschütteter Damm. Der Kanal endet an der Farchauer Mühle am Südende des Küchensees bei Ratzeburg. Die erreichte Höhendifferenz beträgt 30 m. Er versorgt seit dem Dezember 1925 das Wasserkraftwerk Farchau. 

Die Geschichte
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kam es zu einem Gebietstausch zwischen der britischen und der sowjetischen Besatzungszone, in dessen Folge der See etwa zur Hälfte zu beiden Zonen gehörte. Das Ostufer befand sich dadurch bis Ende 1989 im Sperrgebiet der DDR an der Innerdeutschen Grenze. Aufgrund dieser Trennung hat sich eine besondere Naturlandschaft entwickelt.

Bauliche Maßnahmen
Anfang des 20. Jahrhunderts gab es auch in Schleswig-Holstein Bestrebungen, die Wasserkraft zur Erzeugung von Elektrizität zu nutzen und so die Industrialisierung voranzutreiben. Im Jahr 1909 wurde erstmals eine Planung eines Wasserkraftwerkes, das die Gewässer des Schaalsee-Gebietes nutzen sollte, begonnen. Aufgrund der Kosten wurde dieses Projekt jedoch nicht durchgeführt. Erst mit der Niederlage des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg und den damit verbundenen Gebietsabtretungen wurde die Wasserkraft gegenüber der Importkohle wieder interessant. Im Frühjahr 1923 wurde der Bau des Schaalseekanals vom Kreistag beschlossen. Im Winter des gleichen Jahres wurde mit dem Bau begonnen, und 1925 wurde er fertiggestellt. Damit wurde die Wasserscheide zwischen Nord- und Ostsee künstlich verändert. Der Schaalsee entwässert nun auch über den Ratzeburger See, die Wakenitz und Trave in die Ostsee. 

Wasserkraftwerk Farchau vom Schaalseekanal gesehen

Das Wasserkraftwerk Farchau wird aus dem Wasser des nahe gelegenen Schaalsees gespeist. Das Einzugsgebiet des Schaalsees umfasst etwa 180 km². Über den Schaalseekanal und ein 146 Meter langes Druckrohr ist das Kraftwerk mit dem See verbunden. Der Höhenunterschied auf dieser Strecke beträgt 30 Meter. Aus diesem Gefälle ergibt sich die Leistung des Kraftwerks. 

Im Gebäude des Wasserkraftwerks sind zwei Francis-Turbinen untergebracht. Sie setzen die Bewegungsenergie des Wassers in eine Drehbewegung um. Zwei Drehstromsynchrongeneratoren wandeln diese Bewegung in elektrische Energie, mit einer Spannung von 11 Kilovolt, um. Es wird direkt in das umliegende Netz eingespeist. In Farchau können bis zu 1 Mio. Kilowattstunden Strom im Jahr erzeugt werden. Diese kann rund 200 Vier-Personen-Haushalte versorgen. Die Stromproduktion ist jedoch abhängig von den Witterungsbedingungen, da bei der Nutzung der Turbine die Wasserstände eine wichtige Rolle spielen.

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